Seit 75 Jahren stets bereit

Die Kameraden des Löschzuges Langeneicke feiern in der kommenden Woche mit einem großen Festakt sein Jubiläum

Verantwortungsbewusstsein, Verlässlichkeit, Tatkraft und Einsatz für den Mitmenschen: Das sind Eigenschaften, die Feuerwehrmänner und seit einiger Zeit auch immer mehr Feuerwehrfrauen auszeichnen. Seit 75 Jahren sorgen mittlerweile auch die Lebensretter und Brandbekämpfer aus Langeneicke für den ruhigen Schlaf ihrer Mitbürger im Eichendorf.

Ruhig schlafen werden die Langeneicker in der kommenden Woche aber ganz bestimmt nicht. Nach dem Jubiläumsfest des nun 100 Jahre alten Löschzuges Mönninghausen an diesem Wochenende (wir berichteten) feiern die Langeneicker Kameraden mit der gesamten Bevölkerung in der kommenden Woche runden Geburtstag. Los geht es am Donnerstag, 30. April, um 20 Uhr mit dem Tanz in den Mai und einer großen Party für Jung und Alt im Festzelt auf dem Schützenplatz.

Richtig feierlich wird es dann am Freitag, 1. Mai. Nach einem Hochamt in der Langeneicker St.-Barbara-Kirche (Beginn: 10 Uhr) marschieren die Kameraden gemeinsam mit den Musikern des heimischen Tambourkorps durch das Dorf zum Festzelt. Nach der Begüßung durch den Löschzugführer Dieter Horsthemke und den Chef der Gesamtwehr, Malte Wiesner, übergibt Bürgermeister Franz Holtgrewe den Kameraden als Geburtstagsgeschenk eine neue Tragkraftspritze. Neben einer umfangreichen Fahrzeug- und Geräteschau sowie einem bunten Unterhaltungsprogramm - auch für Kinder - steht im Rahmen des Festaktes natürlich auch ein Rückblick auf die ereignisreiche Geschichte des Löschzuges im Mittelpunkt. Die Schattenseiten des Löschwesens musste die Langeneicker Wehr unter ihrem Brandmeister Franz Meyer erstmals im Jahr 1935, gerade einmal 14 Monate nach der Gründung, erleben. Nach einem Großbrand auf Schloss Schwarzenraben verloren drei Menschen ihr Leben.

Nach den Kriegswirren trieb Anton Grote den Neuaufbau der Wehr voran. Neue Löschgeräte wurden angeschafft. In den fünfziger Jahren gab es dann die erste Feuerwehrsirene. Das Jahr 1963 ging in die Geschichte der Wehr ein. Das erste eigene Löschfahrzeug, ein Unimog Typ 404, wurde angeschafft. Sein Domizil hatte die Wehr von 1952 bis 1988 an der Barbara-Straße im ehemaligen Schulgebäude. Die alte Unterkunft wies zu letzt erhebliche Mängel auf. So zogen die Langeneicker mit Unterstützung der Stadt Geseke in Windeseile ein modernes Gerätehaus mit Schulungsraum an der Schützenstraße hoch. Am 1. Mai 1988 konnte das Gebäude seiner Bestimmung übergeben werden.

Ihren heutigen Namen "Löschzug Langeneicke" bekam die Wehr 1998 mit der Einführung der neuen Alarm- und Ausrückordnung. In der gesamten Stadt wurden die Löschgruppen nach Zügen eingeteilt. Mit der verbesserten technischen Ausstattung stiegen im Laufe der Jahre auch die Anforderungen. Dabei denkt der heutige Löschzugführer Dieter Horsthemke nicht nur an die Löscharbeit im Ort, etwa an die Großbrände im Gasthof Meyer (zuletzt 1998) oder die in Flammen stehende Scheune des Bauern Arens am Schloss Schwarzenraben (Januar 2003) zurück, sondern auch an den Gasalarm in der Schützenstraße (Mai 2000) oder gefährliche Einsätze auf der Autobahn. "Früher haben wir reine Brandbekämpfung betrieben. Heute nehmen die technischen Hilfseinsätze immer mehr zu. Eine intensive Ausbildung ist deshalb mittlerweile das A und O", weiß Horsthemke zu berichten.

Um den Nachwuchs muss sich der Löschzug dennoch keine Sorgen machen. Zurzeit zählt die Langeneicker Wehr 26 Aktive, 20 Mitglieder der Ehrenabteilung und fünf der Jugendfeuerwehr. Gerade erst sind sechs neue Einsatzkräfte zur aktiven Riege hinzugestoßen. "Ohne Kameradschaft geht es einfach nicht", betont Horsthemke. Und dass die in Langeneicke seit 75 Jahren groß geschrieben wird, werden die Einsatzkräfte in der kommenden Woche bestimmt unter Beweis stellen.