Bergung von Verunfallten aus Lkw

Vergangenen Freitagabend machten sich ca. 30 Feuerwehrangehörige auf dem Weg zu einer Übung zum Gelände der Firma Vieth-Transporte in Salzkotten. Die Wehrleute setzten sich dabei aus aktiven Kameraden vom Löschzug Geseke der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Geseke und dem Löschzug Salzkotten der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Salzkotten zusammen.

Das Übungsszenario, ein verunfallter Lkw, war an dieser Stelle für eine Übung ungewöhnlich, denn an einer Fahrerkabine eines Lkws üben zu können und sogar mit schwerem Gerät vorzugehen, das ist eher selten. Als Ausgangslage war ein Lkw verunfallt und die Insassen, Fahrer und Beifahrer, befanden sich noch in der Zugmaschine.

Diese Meldung bekamen die Retter mit auf dem Weg, nachdem sie sich kurz in die Fahrersitz-Pneumatik, in die richtige Rückstellung von Lenkrad und Fahrersitz und das ausreichende Absichern und Stabilisieren der Kabine theoretisch auffrischen ließen.

Gegen 20 Uhr ging es dann trotz Dunkelheit und nassem Wetter in die Praxis. Unter der Leitung der Übungs-Organisatoren Meinolf Kettelgerdes und Fabian Nagelmeier von der Feuerwehr Geseke musste der erste Trupp zur Erkundung vor. Nachdem sichergestellt war, dass das Fahrzeug stabilisiert war, konnten die Retter mit Schere und Spreizer vorgehen, um die Übungspuppe, welche sich im Führerhaus befand, zu befreien. So wurde die 60kg-schwere Fahrertür geöffnet und mit Hilfe einer Feuerwehrleine gesichert. Als nächstes galt es den Kabinenhauptträger, die A-Säule, zu durchtrennen. Die Retter konnten jetzt bereits Kontakt zu dem Verunfallten aufnehmen und stellten fest, dass sie weiteres Gerät zur Rettung einsetzen mussten. Das Armaturenbrett musste so durch hydraulische Stempel nach vorne, weg vom Verunfallten, gedrückt werden. Außerdem musste ein Einstieg in die Kabine für das Rettungsdienst-Personal erstellt werden, sodass in der Rückwand der Fahrerkabine ein Noteinstieg geschaffen wurde. Als weitere Besonderheit galt es, dass die Retter mit der Rettungsplattform arbeiten mussten, sich also in ca. zwei Meter Höhe konstant bewegen mussten. Anders als bei einem Verunfallten Pkw, ist der Einstieg in die Fahrerkabine eines Lkws höher gelegen und stellt dadurch einen weiteren Anspruch auf die Retter dar.

Schon nach kurzer Zeit konnten die Wehrleute aus Geseke und Salzkotten den Verunfallten retten und die Übung erfolgreich beenden. Immer wieder kommt es auch zu Unfällen mit Lkws, was "eine ständige Aus- und Fortbildung nötig" macht, wie Fabian Nagelmeier weiß. "An einem Lkw zu üben, das ist zugleich eine Besonderheit", wie Meinolf Kettelgerdes zu schätzen weiß und sich daher im Namen aller Beteiligten auch bei der Firma Vieth-Transporte für das Bereitstellen eines Unfall-Lkws und auch für das Übungsgelände.