Alle Weihnachts-Einsätze im Überblick: Hier waren unsere Feuerwehrleute im Kreis Soest für uns zur Stelle

Kreis Soest - Weihnachten: Besinnlichkeit, gemeinsame Stunden mit der Familie, Entspannung. Auf diese Dinge freut sich jeder an den Feiertagen. Doch wenn etwas passiert, ist die Freude über schnelle Hilfe noch größer. Diese Hilfe kommt unter anderem von hunderten Feuerwehrleuten, die rund um die Uhr ehrenamtlich im Kreis Soest einsatzbereit sind. Auch an den Feiertagen gab es für die Ehrenamtler einiges zu tun.

17 Mal schrillten zwischen Heiligabend und dem zweiten Weihnachtsfeiertag die Funkmelder, mit denen die Einsatzkräfte der Feuerwehren im Kreis Soest zum Einsatz gerufen werden. Fünf der insgesamt 14 Städte und Gemeinden hatten das Glück, komplett einsatzfrei über die Feiertage zu kommen. In Anröchte, Bad Sassendorf, Erwitte, Geseke, Lippstadt, Möhnesee, Warstein und Werl war hingegen die Hilfe der Feuerwehr nötig. Unterm Strich lautete das kreisweite Fazit: Es waren ruhige Feiertage, dennoch gab es einiges zu tun. Oftmals waren es nicht die Einsätze, wie beispielsweise der Tiefgaragen-Brand in Warstein, der ein großes öffentliches Interesse auf sich zog. An den Feiertagen waren es häufig die Einsätze, die normalerweise wenig Beachtung in der Öffentlichkeit finden. Ein Überblick:

  1. Um 3.40 Uhr in der Nacht zu Heiligabend rückte die Feuerwehr Anröchte zum ersten "Weihnachts-Einsatz" im Kreis aus. Im Südosten der Gemeinde hatte eine Seniorin den Hausnotruf betätigt, die Rettungskräfte mussten von einem Notfall hinter verschlossener Tür ausgehen. "Nachdem die Tür geöffnet wurde, kam uns die Person wohlauf entgegen", berichtete Wehrführer Rafael Schmidt. Ende gut, alles gut.

  2. Um 8.16 Uhr wurde die Feuerwehr Soest gerufen: An der AVIA-Tankstelle am Overweg brannte es an einer Zapfsäule. Nach einem zunächst dramatisch klingenden Notruf, konnten die Einsatzkräften vor Ort zumindest ein bisschen durchatmen: "Zum Glück war es nur die 'AdBlue'-Zapfstelle!", erklärte die Feuerwehr Soest. Glück im Unglück, denn: AdBlue besteht aus einer hochreinen, wässrigen Harnstofflösung und ist daher ungefährlich, ungiftig, nicht entzündlich oder explosiv. "Der Brand wurde zuerst mit einem CO2-Löscher gelöscht. Nachdem die Anlage geöffnet wurde, erfolgten Nachlöscharbeiten mit Schaum", erklärte Kai Weets, Sprecher der Feuerwehr Soest. Der Einsatz war nach rund einer Stunde und 19 Minuten beendet.
  3. Die Hilfe der Löschzüge Bad Westernkotten und Erwitte war um 12.55 Uhr gefragt: "Motorbrand im Pkw", lautete das Einsatzstichwort. "Aus ungeklärter Ursache geriet der Motorraum eines geparkten Pkw in Brand", erklärte die Feuerwehr Erwitte. Der Besitzer habe ausgesagt, dass offene Flammen sichtbar gewesen seien. Diese konnte er vor Eintreffen der Feuerwehr mit eigenen Mitteln löschen. Die Feuerwehr klemmte die Fahrzeugbatterie ab, um potentielle (Brand-)Gefahren durch einen Kurzschluss auszuschließen. Außerdem wurde der Motorraum abschließend kontrolliert. "Der Einsatz konnte entsprechend schnell beendet werden und alle Einsatzkräfte wieder zurück nach Hause, um das Weihnachtsfest weiter vorzubereiten", erklärte die Feuerwehr abschließend.

  4. Den zweiten Einsatz an Heiligabend gab es für die Feuerwehr Soest um 14.58 Uhr. Wie im Fall der Feuerwehr Anröchte musste eine verschlossene Tür geöffnet werden, hinter der eine hilflose Person vermutet worden war.

  5. 20.27 Uhr, Einsatz für die Feuerwehr Lippstadt: "Überflutung Bahnunterführung" an Stirper Straße. Die Einsatzkräfte bekamen die Folgen des Starkregens, der kurz zuvor vom Himmel gekommen war. Da der Wasserablauf durch Verunreinigung verstopft war, konnte das Wasser nicht abließen und überflutete die Fahrbahn. "Der Bereich wurde von der Feuerwehr gereinigt. Anschließend lief das Wasser ab", erklärte Christian Dicke, Sprecher der Feuerwehr Lippstadt.

  6. Der erste Weihnachtstag wurde für die Feuerwehr Soest mit dem dritten "Weihnachts-Einsatz" eingeläutet: Um 1.13 Uhr wurden die ehrenamtlichen Kräfte von ihren Funkmeldern aus dem Bett geholt. Aus dem Soester Westen, von der Straße "An Lentzen Kämpen", war der Rettungsleitstelle ein Pkw-Brand gemeldet worden. Glücklicherweise stellte die Situation sich als harmlos heraus: Laut Angaben von Kai Weets war lediglich der Turbolader eines Autos geplatzt. Dies führte zu einer Rauchentwicklung. "Der Motorraum wurde mit der Wärmebildkamera kontrolliert. Weitere Maßnahmen waren nicht nötig", erklärte Weets.

  7. Am Mittag des ersten Weihnachtstages wurde die Feuerwehr Möhnesee um 12.19 Uhr in den Arnsberger Wald bei Neuhaus gerufen: Dort brannten etwa 20 Quadratmeter Waldboden. Es sei davon auszugehen, dass der Brand durch die Fahrlässigkeit unbekannter Personen verursacht worden war, sagte Christoph Rademacher, Sprecher der Feuerwehr Möhnesee. "Zum Glück hat es vorher geregnet ohne Ende", so Rademacher. So konnte ein größerer Weihnachts-Waldbrand rechtzeitig verhindert werden.

  8. Um 14.56 Uhr löste die Brandmeldeanlage des Gymnasiums Eringerfeld in Geseke aus: Die Feuerwehr musste die Anlage lediglich zurückstellen, berichtete Wehrsprecher Michael Voß - Fehlalarm.

  9. Nachdem die Einsatzkräfte der Feuerwehr Warstein am Tag vor Heiligabend mit dem Tiefgaragenbrand im Zentrum der Kernstadt einen vermeintlich unheilvollen Ausblick auf die nächsten Tage bekommen hatten, verliefen die Weihnachtstage in Warstein ruhig. Am Sellerweg in Belecke musste um 16.27 Uhr eine Ölspur abgestreut werden. Der Einsatz war nach rund einer halben Stunde beendet, sagte Kevin Hoebusch, Sprecher der Feuerwehr Warstein.

  10. Unklarheit herrschte um 18.10 Uhr im Bad Sassendorfer Ortsteil Ostinghausen zunächst, was genau da von einem Maste in die Tiefe gerissen worden war. Eine Stromleitung? Zur Sicherheit wurde die Feuerwehr gerufen, die schnell Entwarnung geben konnte: Es war eine Telefonleitung, die durch einen herabfallenden Gegenstand abgerissen war und etwa in Kopfhöhe über dem dunklen Ahseweg hing. "Es bestand schon eine Gefahr, weil die Leitung eben so tief hing und Radfahrer beispielsweise dort mit dem Kopf hätten hängenbleiben können", erklärte Bad Sassendorfs stellvertretender Leiter der Feuerwehr, Ralf Suckrau. Suckrau ist froh, dass die Weihnachtage ansonsten ruhig für seine Feuerwehr verliefen: "Gerade in der Weihnachtszeit ist man wegen der Adventsgestecke und Weihnachtsbäume schon ein wenig angespannter. Natürlich soll niemand auf Weihnachtsschmuck verzichten, aber wir sind froh, wenn die Leute Vorsicht walten lassen, kein Unglück geschieht und wir nicht zum Einsatz gerufen werden müssen."

  11. Ein schwerer Verkehrsunfall erforderte am Abend des ersten Weihnachtstages die Hilfe der Feuerwehrleute aus Werl. Viele von ihnen saßen mit ihren Familien am gedeckten Weihnachtstisch, als die Harmonie um 19.54 Uhr vorbei war. Auf der A44 zwischen Werl-Süd und Soest hatte sich ein Auto mehrfach überschlagen, die Beifahrerin wurde aus dem Auto auf die Autobahn geschleudert, lag bewusstlos 20 Meter vom Unfallwrack entfernt. Die gute Nachricht gab es zwei Tage später: Lebensgefahr besteht nicht. Auch der Fahrer hatte Glück und wurde nur leicht verletzt.

  12. Um 2.11 Uhr am frühen Morgen des zweiten Weihnachtstages war die Nachtruhe für die Feuerwehrleute aus Lippstadt vorbei: Sie wurden zu einer "Türöffnung für den Rettungsdienst" in die Niemöllerallee gerufen. "Die Bewohnerin konnte eigenständig die Tür öffnen. Der Einsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst war nicht notwendig", erklärte Christian Dicke.

  13. Der nächste Einsatz für die Feuerwehr Werl, wieder ging es auf die Autobahn, doch diesmal auf die A445: Ein Wagen war gegen 5.20 Uhr dort in die Leitplanke gekracht. Der Fahrer wurde verletzt, der Rettungsdienst brachte ihn ins Krankenhaus. Die Feuerwehr nahm ausgelaufene Betriebsstoffe auf und sicherte die Einsatzstelle ab, wie Karsten Korte, Leiter der Feuerwehr Werl berichtete.

  14. Direkt nach dem Verkehrsunfall auf der Autobahn erreichte die Feuerwehr Werl der nächste Hilferuf: Um 7.10 Uhr wurden die Feuerwehrleute nach Niederbergstraße gerufen. Dort musste für den Rettungsdienst eine Tür geöffnet werden, hinter der sich eine Person in Notlage befand.

  15. Um 14.13 Uhr rückte eine Einheit der Feuerwehr Lippstadt als "First Responder" aus: "Die hauptamtliche Wachbereitschaft musste nicht mehr tätig werden, da der Rettungsdienst mit Notarzt ersteintreffend war", erklärte Christian Dicke.

  16. Dramatisch klang die vierte Weihnachts-Alarmierung für die Feuerwehr Soest am zweiten Weihnachtstag um 18.22 Uhr: Die Einsatzkräfte rückten zu einem gemeldeten Dachstuhlbrand an der Friedrichstraße aus. Schnell gab es jedoch Entwarnung und Einsatzende: Der Flammenschein, den der Anrufer, der den Notruf gewählt hatte, im Dachbereich entdeckt hatte, entsprang einem Grill, auf dem gerade das Weihnachtsessen für den Abend zubereitet wurde. Für Feuerwehrsprecher Kai Weets ein Notruf "im guten Glauben".

  17. Der letzte Weihnachts-Einsatz 2019 wurde in Lippstadt abgearbeitet und war ebenfalls schnell beendet: Um 20.26 Uhr wurde die hauptamtliche Wachbereitschaft, die übrigens im Kreis Soest in Lippstadt einzigartig ist, da in allen anderen Feuerwehren des Kreises Soest ausschließlich freiwillige Feuerwehrleute ihren Dienst am Bürger leisten, zur einer Türöffnung für den Rettungsdienst an der Josefstraße alarmiert. Die Alarmfahrt konnte abgebrochen werden, da die Wohnungstür bereits durch Nachbarn geöffnet werden konnte, woraufhin sich der Rettungsdienst um die Person kümmern konnte.

Soester Anzeiger vom 27.12.2019, Daniel Schröder
https://www.soester-anzeiger.de/lokales/kreis-soest/weihnachten-2019-kreis-soest-feuerwehr-einsaetze-13370410.html