Blaulicht auf Amerikanisch

Was ihren Fuhrpark angeht, ist die deutsche Polizei recht konservativ. Das neueste Streifenwagenmodell in NRW ist ein Ford S-Max – und der würde sich auch prima als Familienkutsche eignen. Amerikanische Cops haben da ganz andere Schlitten. Sie brausen bisweilen mit beschlagnahmten Autos von Drogenbossen durch die Straßen – und das kann schonmal eine Dodge Viper sein.
Genau das ist einer der Punkte, warum Andreas Nöker sein Hobby so faszinierend findet. Das Herz des 43-Jährigen schlägt nämlich für US-Einsatzfahrzeuge. Genau damit sind er und sein Verein am Samstag zu Gast in Geseke. Beim 125-jährigen Jubiläum des Löschzugs Geseke (wir berichteten) stellt die Gruppe aus Altenkirchen einige der Ami-Schlitten aus.
Andreas Nöker nennt unter anderem zwei Firetrucks sein Eigen. Warum es gerade Einsatzfahrzeuge aus den USA sein müssen? „Ich bin mit Serien wie Ein Colt für alle Fälle, A-Team und CHiPs großgeworden“, erzählt der Berufskraftfahrer. „Und ich wollte immer ein solches Fahrzeug haben.“ Irgendwann erfüllte sich der Altenkirchener seinen Traum – musste aber ordentlich selbst schrauben, um das Auto wieder flott zu machen. „Dadurch habe ich es auch zu acht Jahren als Werkstattleiter bei einem der größten Händler für amerikanische Fahrzeuge gebracht“, erzählt Andreas Nöker.
Zum Teil werden die US-Karossen von Importeuren angeboten. „Zum anderen sind auch einige Fahrzeuge in Deutschland aus Beständen der amerikanischen Streitkräfte zu erwerben gewesen“, sagt der 43-Jährige.
Die Gruppe – die übrigens hauptsächlich aus Rettungskräften besteht – stellt ihre Autos bei bis zu 30 Veranstaltungen im Jahr aus. „Wir sind dabei unentgeltlich unterwegs und finanzieren uns komplett aus eigener Tasche“, betont Andreas Nöker.
In Geseke sind voraussichtlich sechs bis sieben Fahrzeuge zu sehen – unter anderem ein Firetruck, ein Auto des Springfield Police Department und der Homeland Security. Nicht alle Wagen waren tatsächlich in den USA unterwegs, gibt der Kraftfahrer zu. Es handele sich vielmehr um Nachbauten.
Eines haben alle Fahrzeuge aber gemeinsam: Sie sind voll ausgerüstet und könnten im Notfall tatsächlich Leben retten. Das Fachpersonal ist ja praktischerweise direkt mit dabei.
Ulrike Dietz
Der Patriot - Geseker Zeitung