Retter schöpfen Kraft bei Blaulicht-Gottesdienst

Wenn Einsatzwagen und Vereinsautos von Hilfsdiensten und Feuerwehren die Straße säumen, denken Anwohner gleich an das Schlimmste. Doch der Blaulicht-Fuhrpark am Dienstag vor der Marienkirche in Geseke war nicht etwa ein Einsatz, sondern die Beteiligung an einem Gottesdienst für und mit denen, die bei Unfällen, Katastrophen und Krankheit für die Bürger da sind. Der Blaulicht-Gottesdienst fand erstmals in Geseke statt – und zwar angelehnt an die Notrufnummer am „11.2.“.
„Das Datum eignet sich besonders gut für einen Gottesdienst, um einmal Danke zu sagen und neue Kraft zu schöpfen“, erklärte Maria Benkel von den Maltesern im Vorfeld. Gleichzeitig sei es auch eine Möglichkeit, zu bitten, dass Einsätze gut verlaufen mögen. Eingeladen waren alle Einsatzkräfte, die im Blaulichtbereich ehren- oder hauptamtlich tätig sind – aber auch alle ehemaligen Retter und Menschen, denen in Ausnahmesituationen selbst geholfen wurde.
Rund 100 Menschen folgten der Einladung in die Marienkirche. Feierlich zogen Fahnenträger der Feuerwehr und der Malteser in die Kirche ein. Pastor Norbert Scheckel begrüßte die bunten Reihen der Helfer. Viele trugen Uniformen und Vereinskleidung. Stark vertreten waren auch sehr junge Helfer, zum Beispiel aus der Jugendfeuerwehr, dem Malteser Hilfsdienst oder der DLRG. Für sie alle war es eine Gelegenheit, innezuhalten und auch einmal außerhalb von Einsätzen und Ausnahmesituationen zusammen zu kommen.
Dass es an diesem Tag kein Blaulicht in der Kirche geben werde, machte Scheckel gleich zu Beginn humorvoll klar. Er erklärte, dass das Notruf-Datum „11.2.“ auch gleichzeitig der Welttag der Kranken ist. Der Gottesdienst sei eine Möglichkeit, allen Rettern und Helfern mal Danke zu sagen.
Der Integrative Singkreis Jubilate deo der Malteser begleitete den Blaulicht-Gottesdienst musikalisch und stimmungsvoll. Beim gerne am Lagerfeuer gesungenen „Kum ba Yah“ stimmte auch der letzte Gottesdienstbesucher mit ein. Das Lied „Herr gibt du uns Augen“ könnte thematisch wohl besser nicht passen – mit Passagen wie „Herr, gib du uns Augen, die den Nachbarn sehn. Hände, die es lernen, wie man hilft und heilt“.
Die Gelegenheit des Austausches nutzten einige Teilnehmer im Anschluss an den Gottesdienst bei Würstchen und Getränken in der Malteser Fahrzeughalle. Übrigens: Eine Wiederholung des Gottesdienstes sei durchaus möglich, erklärte Maria Benkel.