Rückblick zum 20. Jahrestag des tragischen LKW-Unfalls auf der Autobahn 44

Am 4. August 2023 jährt sich der tragische Unfall auf der A44 bei Geseke im Kreis Soest zum 20. Mal. Dieses schicksalhafte Ereignis hatte sich damals gegen 9:43 Uhr in Fahrtrichtung Dortmund ereignet.

Der Unfall löste sofort einen Großalarm für die Feuerwehren und Rettungsdienste im Kreis Soest und Paderborn aus. Berichte über einen schweren Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten und brennenden Fahrzeugen erreichten die Kreisleitstelle und innerhalb weniger Minuten war das Einsatzgebiet von zahlreichen Einsatzfahrzeugen umgeben.

Als die ersten Rettungskräfte die Unfallstelle erreichten, bot sich ihnen ein erschütterndes Bild. Mehrere Fahrzeuge, darunter LKWs, PKWs und Transporter, waren ineinander verkeilt und teilweise in Flammen aufgegangen. Die Rauchwolke war schon aus einigen Kilometern Entfernung sichtbar und ließ erahnen, welch schreckliches Ausmaß der Unfall hatte.

Die Rettungskräfte arbeiteten unter Hochdruck, um die verletzten Personen zu versorgen. Die Verletzten wurden von Notärzten und Sanitätern versorgt und in die umliegenden Krankenhäuser gebracht. Dabei wurden der Organisatorische Leiter Rettungsdienst und der Leitende Notarzt des Kreises Soest alarmiert, um die Versorgung der Verletzen zu koordinieren.

Die Verletzten wurden teils mit Arztbegleitung in die Krankenhäuser in Geseke, Erwitte, Büren und Paderborn gebracht.

Da ein Fahrer zunächst nicht aufgefunden werden konnte, bestand die Sorge, dass sich die Person unter Schock von der Unfallstelle entfernt haben könnte. Ein Rettungs- und ein Polizeihubschrauber wurden eingesetzt, um das umliegende Gebiet abzusuchen. Glücklicherweise bestätigte sich der Verdacht nicht und die Person wurde bereits in einem Krankenhaus behandelt.

Besonders tragisch war der Fund einer Leiche in einem der PKWs. Eine 28-jährige Frau aus Zwickau hatte keine Chance sich rechtzeitig aus ihrem Fahrzeug zu befreien und war in den Flammen eingeschlossen.

Während die Rettungskräfte weiterhin Menschenleben retteten, entzündeten sich die ausgelaufenen Betriebsstoffe, was zu Explosionen der Fahrzeugtanks und Reifen führte. Die Hitze, die durch die Flammen verursacht wurde, war so extrem, dass von den Fahrzeugwracks nur noch verbogene Metallteile übrigblieben.

Die Feuerwehren aus den umliegenden Städten und Gemeinden unterstützten die Einsatzkräfte vor Ort, indem sie zusätzliche Groß-Tanklöschfahrzeuge zur Verfügung stellten.

Die Brandbekämpfung gestaltete sich äußerst schwierig, da auch die Ladung des brennenden Sattelzugs gelöscht werden musste. Hierzu wurde mittels einer Rettungssäge die Seitenwand der Ladefläche aufgeschnitten und die Ladung mit einem Radlader von der Ladefläche gezogen.

Die Löschwasserversorgung wurde durch Pendelverkehr aufrechterhalten, wobei zahlreiche Tanklöschfahrzeuge zwischen der Einsatzstelle und dem Rastplatz Eringerfeld Wasser zur Einsatzstelle beförderten.

Die Autobahn 44 musste aufgrund des Unfalls und der anschließenden Aufräumarbeiten für mehr als 12 Stunden in beide Fahrtrichtungen komplett gesperrt bleiben. Die aufgestauten Fahrzeuge wurden umgeleitet und konnten die Autobahn über den Rastplatz Eringerfeld verlassen.

Das DRK aus Geseke, Lippstadt und Rüthen versorgte die im Stau stehenden Personen und Helfer mit kühlen Getränken, da die anhaltende Hitze jedem zu schaffen machte. Ein Notfallseelsorger war ebenfalls vor Ort, um die am Unfall beteiligten Personen und Helfer zu betreuen und seelischen Beistand zu leisten.

Nachdem alle Fahrzeugwracks abtransportiert und die Fahrbahn komplett gereinigt waren, konnte die Autobahn gegen 21:45 Uhr wieder freigegeben werden. Die Ladung der Transporter und restliche Trümmer wurden in zwei Container verladen und mit Wasser geflutet, um noch brennendes Material abzulöschen.

Die Einsatzleitung lag in den Händen des Leiters der Feuerwehr Geseke, Stadtbrandinspektor Eberhard Nagelmeier. Er lobte die gute Zusammenarbeit der benachbarten Wehren aus dem Kreis Soest und Paderborn, die sich als entscheidend für die Bewältigung des Unfalls erwies.