Feuerwehren im Kreis Soest waren 2023 so oft wie nie im Einsatz

Kreis Soest – Eine Rose für alle Frauen, die ihren Feuerwehrmännern im Hintergrund den Rücken frei halten, gab es gleich zu Beginn des traditionellen Neujahrsempfanges des Kreises Soest und des Kreisfeuerwehrverbandes aus den Händen von Kreisbrandmeister Thomas Wienecke.

Diese wertschätzende Geste trug sich symbolisch durch die Veranstaltung, zu der neben den Ehrengästen die Leiter der Feuerwehren, Vertreter der Hilfsorganisation von THW, DRK und Maltester-Hilfswerk oder DLRG nebst Begleitung in den Blauen Saal des Historischen Rathauses gefunden hatten. Landrätin Eva Irrgang ließ 2023 Revue passieren. 4339 Einsätze halten den Rekord in der Jahresstatistik des Kreises Soest für das Jahr 2023. „Das sind so viele Einsätze wie noch nie zuvor“, betonte sie und prognostizierte angesichts der Beschleunigung und Häufung von Krisen, Notständen und Naturgewalten, dass „sich das Blatt nicht wenden wird und wir uns dauerhaft auf diese Situation einstellen müssen“.

Umso mehr galt ihr Dank allen Beteiligten, die sich immer höheren Anforderungen stellen müssen. Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei, Hilfsorganisationen und Katastrophenschutz seien hervorragend organisiert und vernetzt. „Ohne Ihren unermüdlichen Einsatz und die interkommunale Zusammenarbeit wären wir über diese Krisen nicht gekommen“, lobte Irrgang die Einsatzbereitschaft auch über die Feiertage. Durchdachte Strategien, mit Weitsicht erstellte Konzepte und eine angemessene Ausrüstung hätten beim Hochwasser dafür gesorgt, dass „wir immer vor der Lage waren“.

In den vergangenen Jahren seien unter anderem Abrollbehälter für Notstrom, zwei Drohnen, drei Rollwagen mit Hochleistungspumpen sowie eine Sandsackfüllanlage beschafft worden. Dass noch mehr Vorsorge getroffen werden müsse, habe sich gezeigt, als noch in der Nacht ein mobiles Hochwasserschutzsystem aus Homburg angefordert werden musste. „Da steht noch einiges auf dem Zettel“, so Irrgang. „Aber bitte keine neue Krise mehr“, wünscht sie sich für 2024.

Die stellvertretende Soester Bürgermeisterin Jutta Maybaum lobte die „Helden des Alltags für ihr beeindruckendes Engagement“, das mit guter Ausrüstung und Fortbildung unbedingt unterstützt werden müsse. Bezirksbrandmeister Uwe Wiedenbeck von der Bezirksregierung Arnsberg betont , dass eine starke Gefahrenabwehr in Zeiten globaler und gesellschaftlicher Veränderungen von großer Bedeutung sei. Auch er erinnerte an den Dauerregen an Weihnachten mit 10 700 Feuerwehrleuten in 3192 Einsätzen. „Solche Krisen bewirken in jedem etwas. Ohne Euch wäre der Schutz der Bevölkerung nicht möglich und unsere Gesellschaft noch ärmer.“ Auch Feuerwehrleute müssten vor Übergriffen geschützt und die wertvolle Arbeit noch stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden.

Kreisbrandmeister Thomas Wienecke hob viele Namen hervor und würdigte den Einsatz „weit über das normale Maß hinaus“ – auch den der Ehefrauen. Seine Schlagworte waren Respekt, Freiheit, Empathie und Nächstenliebe. Diese Tugenden habe er angesichts von tödlichen Verkehrs- und Zugunfällen wie in Geseke intensiv beobachten können. „Wir leben das Gegenteil von Ausgrenzung und Intoleranz“, fand Wienecke außerdem deutliche Worte in Bezug auf den aktuellen gesellschaftlichen Diskurs: „Intelligenz, Anständigkeit und Nazisein gehen nicht zusammen. Da müssen wir Position beziehen.

Quelle: Der Patriot