Weihnachts-Hochwasser: Evakuierung von Störmede stand im Raum

Das Hochwasser rund um die Weihnachtstage hielt nicht nur die Feuerwehr, sondern auch die Mitarbeiter der Stadt und Anwohner in Atem. Der Krisenstab des Kreises wollte zwischenzeitlich sogar, dass die Störmeder Bevölkerung auf eine Evakuierung vorbereitet wird – das lehnten die Verantwortlichen aber ab, wie Feuerwehr-Leiter Florian Nagelmeier im Ausschuss für Klima, Natur, Umwelt und ländliche Entwicklung erklärte.

Gesperrte Straßen und volle Keller – letztlich ging das Hochwasser, das weite Teile des Kreises Soest über die Weihnachtstage beschäftigte, in den Geseker Ortsteilen eher glimpflich aus. Im Ausschuss zogen jetzt Florian Nagelmeier und Franz-Josef Steinkemper, Leiter des städtschen Tiefbauamts, ein Resümee: „Richtig hart wurde es am 23. Dezember“, so Nagelmeier. Bis dahin hatten die Geseker Feuerwehrleute zwar erste Einsätze, die mit dem Hochwasser zu tun hatten – an diesem Tag sei es aber dann Schlag auf Schlag gegangen. „Wir hatten vorher natürlich schon die Meldungen, dass es zu Starkregen kommen soll und haben uns dann vorbereitet.“ So seien etwa Gräben im Vorfeld durch den Bauhof gereinigt worden. Seit dem Hochwasser in Mönninghausen im Jahr 2007 sei die Feuerwehr da ein „gebranntes Kind“. Ab 16 Uhr ging es dann richtig los, erinnert sich der Feuerwehrchef. „Da kamen die Anrufe: Bereiten Sie sich vor, warnen Sie die Bevölkerung in Störmede und Mönninghausen, es wird Überflutungen geben.“ Stadt und Feuerwehr richteten einen Führungsstab ein. Der Fokus lag in Störmede auf dem Westring, wo die Schledde übers Ufer zu treten drohte. Auch an der Brücke über den Störmeder Bach (Lange Straße) wurde es kritisch. „So richtig Angst, dass etwas Schlimmes passiert, hatten wir aber nicht. Wir haben vor allem präventiv die Gebäude mit Sandsäcken geschützt.“ Auch an der Bönninghäuser Mühle und in Mönninghausen drohten Überflutungen – Im Dorf war vor allem ein tieferliegendes Haus sowie der bei Hochwasser immer wieder betroffene Bereich am Haunstweg betroffen.

3500 Säcke mit Sand befüllt

Insgesamt, so Nagelmeier, haben die Einsatzkräfte rund 3500 Säcke befüllt. „Die Leute waren am Ende aber auch durch. Das ist körperlich harte Arbeit.“ Auch für Privatpersonen gibt‘s am Westring eine Sack-Befüllstation. Unterstützung habe es dabei von Kameraden aus Anröchte gegeben. Um den Brandschutz sicherzustellen und den Feuerwehrleuten gleichzeitig Erholung zu ermöglichen, schlafen zehn Kräfte auf Feldbetten im Gerätehaus. Insgesamt waren vom 21. bis zum 30. Dezember 128 Kräfte in 43 Einsätzen auf Geseker Stadtgebiet – und darüber hinaus. „Ein ganzer Löschzug war auch in Lippstadt mit dabei.“ Weitere Geseker hätten über die ganzen Feiertage hinweg im Rettungszentrum des Kreises ausgeholfen. Der dramatischste Moment war wohl, als der Krisenstab des Kreises in Geseke anrief: „Die sagten, wir sollen die Bevölkerung auf eine Evakuierung vorbereiten. Wir haben aber gesagt: Nein. Das hätte nur Panik ausgelöst.“ Gemeinsam sei abgewogen worden, was schlimmstenfalls hätte passieren können: „Wasser im Keller. Es wäre nicht zu einer Notlage gekommen“, ist Nagelmeier überzeugt – eine richtige Einschätzung, wie sich später zeigte.

Quelle: Der Patriot