„Da kommt jemand, der will helfen“

„Blaues Blinklicht und Einsatzhorn – die Menschen wissen, da ist jemand in Not“, sagt Markus Fara. Erstmal ein Schreck. Das heißt aber auch: „Da kommt jemand, der will helfen.“ Die Geseker Feuerwehr zum Beispiel. Die hilft nämlich seit 125 Jahren. Das hat sie jetzt gefeiert.

Von Hannah Löseke

 „Vor 125 Jahren gab es noch kein Blaulicht“, weiß Fara. „Aber es trafen sich eine Handvoll Menschen, die die Hilfe, die ja schon immer geleistet wurde, wenn es brannte, in geordnete Bahnen gelenkt haben.“ Blaulicht gibt’s seit 1933, so der Löschzugführer – erst bei der Polizei, später auch bei der Feuerwehr.

Gespannt lauschen Markus Fara jede Menge Kameraden sowie Vertreter von Geseker Hilfsorganisationen, Lokalpolitik, Kirchen, Vereinen, Sponsoren und Arbeitgebern. Sie alle sind zum Gratulieren gekommen. Bürgermeister Remco van der Velden betont etwa, wie hervorragend die Zusammenarbeit mit den Feuerwehrleuten klappt und verspricht, in den nächsten Jahren ordentlich was bereitzustellen – wie zum Beispiel den neuen Drehleiterwagen.

Pfarrer Dietmar Gröning-Niehaus macht deutlich, wie sehr Feuerwehr und die Verbundenheit mit Gott zusammenhängen. Schließlich heißt es auch „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“.

Und während beim offiziellen Sektempfang in der Schützenhalle auf 125 Jahre Feuerwehr angestoßen wird, gibt’s draußen Unterhaltung für die ganze Familie: Jede Menge Fahrzeuge von der Kreisfeuerwehr stehen etwa zum Angucken bereit. Der ABC-Erkunder zum Beispiel. Der misst, erklärt Feuerwehrmann Björn Parl, welche chemischen Stoffe in der Luft sind, wie die Konzentration ist und welche Messgeräte es gibt. Justus hört ihm gebannt zu. Der Fünfjährige ist mit Schwesterchen Clara (zehn Monate), Mama Jutta und Papa Stefan Berkemeier unterwegs und ganz begeistert von den großen roten Fahrzeugen. Für die vier Geseker war’s ganz klar, dass sie heute bei der Feuerwehr vorbeisehen. „Das ist ja ein besonderes Ereignis“, sagt Jutta Berkemeier. Für die Kinder gibt’s eben viel zu gucken – und nicht nur Feuerwehrfahrzeuge: Der „König der Kinderdisco“, Volker Rosin, heizt den Kleinen richtig ein, beim Puppentheater erklärt Kaspar, war zu machen ist, wenn Omas Fritteuse brennt, und in der Schützenhalle sind Kunstwerke der Kindergärten und Playmobilfiguren ausgestellt.

Lotta und Justin fragen Alina Ott im Rettungswagen der Malteser gerade Löcher in den Bauch. „Was macht man, wenn jemand einen Herzinfarkt hat?“, will Justin wissen; Lotta interessiert derweil, was man macht, wenn sich jemand verschluckt. Alina Ott erklärt, wie das Reanimationsgerät funktioniert und was ein Heimlich-Griff ist.

Ganz schön nervös sind derweil eine Handvoll Jugendliche, die gleich ihre Jugendflamme III machen wollen. Unter den wachsamen Augen von Daniela Sarah Auster bauen sie eine sogenannte Bockleiter. Dass so viele Leute zugucken können, kratzt ganz schön an den Nerven, weiß die Feuerwehrfrau aus Geseke. Die Jugendfeuerwehrleute meistern’s aber mit Bravour – der Zukunft der Feuerwehr steht also nichts mehr im Wege.

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Der Patriot - Geseker Zeitung