Großbrand in der Geseker Innenstadt: Dächer zünden durch, Haus unbewohnbar

Geseke – Dunkler Rauch über der Stiftskirche, Martinshorn, Blaulicht – und ein Riesenschock für die Anwohner der Straße Auf der Stiftsfreiheit am Sonntagabend in Geseke: Dort ist gegen 20 Uhr aus bislang unbekannter Ursache ein Feuer im Dachstuhl eines großen Eckhauses mit mehreren Gebäudeteilen ausgebrochen. Bei Eintreffen der Feuerwehr standen bereits alle Dächer von allen Seiten lichterloh in Flammen. Großeinsatz!

Die Gesamtwehr Geseke eilte zum Brandort. Und nicht nur sie. Zahlreiche Schaulustige versammelten sich auf dem Plateau der Stiftskirche und um die ehemalige evangelische Kirche herum.

Vor Ort ein Bild der Zerstörung. Dachpfannen krachten auf die Straße, die Einsatzkräfte kämpften über zwei Drehleitern und vom Boden aus unermüdlich gegen die immer wieder auflodernden Flammen. Von allen Seiten fliegen Funken. Die Zufahrtsstraße „Auf dem Stifte“ wurde komplett gesperrt.

Begonnen hat das Feuer nach ersten Erkenntnissen im mittleren Gebäudeteil. Zunächst sei nur eine starke Rauchentwicklung gemeldet worden, berichtet Feuerwehrsprecherin Nicole Senger vor Ort. Dann aber sei es zu einer Durchzündung des Dachstuhls gekommen. Zwei Personen haben sich selbst aus dem brennenden Gebäude retten können, verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand, der Rettungsdienst war aber vor Ort und betreute die geschockten Bewohner.

Eine der Drehleitern musste aus Erwitte hinzugezogen werden. Aus der Luft trugen die Feuerwehrleute nach und nach die Dachhaut ab, um an den Brand heranzukommen. Immer wieder krachten Dachpfannen neben den Unmengen an Wasser hinunter. Aus einer geöffneten Haustür strömte ein Wasserfall auf die Straße.

Zwischenzeitlich wurde die Bevölkerung über die Warn-App Nina wegen möglicherweise gefährlicher Rauchgase dazu aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Der Brandgeruch war kilometerweit zu riechen.

Noch ist die Brandursache unklar, fest stand jedoch bereits am Abend: Das Gebäude wird nicht mehr bewohnbar sein. Vom Dach wird wohl nur das bloße Gebälk übrig sein, so die Einschätzung der Feuerwehr vor Ort. Die Löscharbeiten dauerten bis nach Redaktionsschluss an.

Update, Montag, 7. April: Seit 6.30 Uhr hat die Feuerwehr die Einsatzstelle verlassen und an die Polizei übergeben. Das Feuer selbst war bereits in der Nacht unter Kontrolle. Die Feuerwehr hat zur Sicherheit das gesamte Dach der betroffenen Gebäude abgenommen, wie eine Sprecherin mitteilte.

Quelle: Der Patriot – 06.04.2025

Nach Großbrand in Geseke: Das Dach ist komplett weg

Geseke – Es riecht noch verkohlt in der Straße „Auf der Stiftsfreiheit“. Ein großer Haufen Schutt, vor allem Dachziegel, Dämmmaterial und Holz, liegen um das Haus herum, das am Sonntagabend ein Opfer der Flammen wurde (wir berichteten). Ein Bauzaun verhindert, dass jemand zu nah heran tritt. Am Montagmorgen ist die Feuerwehr erneut angerückt, zur Brandnachsorge, erklärt Feuerwehrsprecherin Nicole Senger im Gespräch mit der Redaktion. Geschlafen hat sie da noch nicht. „Wir gucken, ob sich doch noch irgendwo etwas entfacht hat“, sagt sie. Aber das Gebäude ist kalt geblieben – nach einer sehr heißen Nacht.

Das Feuer war zwar gegen Mitternacht unter Kontrolle, allerdings musste die Feuerwehr danach gemeinsam mit einem örtlichen Lohnunternehmen das komplette Dach herunternehmen, um an Glutnester heranzukommen, nachdem Gas und Strom abgeschaltet waren. Und auch den straßenseitigen Giebel mussten die Retter komplett entfernen lassen. „Der wackelte und wir mussten sicherstellen, dass der nicht unkontrolliert auf die Straße fällt“, so Senger.

In der Nacht hatten 70 Einsatzkrärfte gegen die Flammen gekämpft und auch sichergestellt, dass keines der angrenzenden Gebäude beeinträchtigt wurde. Dem Mangel an Wind ist wohl zu verdanken, dass nicht einmal Rollladen des direkten Nahbarn geschmolzen sind. „Die Alarmierung kam rechtzeitig.“ Besonders bei einer so engen Bebauung mit alten Häusern sei das essentiell gewesen, um ein Übergreifen der Flammen verhindern zu können.

Auch die Polizei ist am Morgen vor Ort und im Haus unterwegs. Jetzt geht‘s darum, die noch unbekannte Brandursache zu ergründen. Das Haus, es ist nach äußerer Betrachtung wohl ein Totalschaden. Die Bewohner, je eine Person in zwei Wohnungen, sind bei Bekannten oder Nachbarn untergekommen.

++++Schaulustige behindern Einsatzkräfte++++

Die Schaulustigen waren bei diesem Einsatz „nicht von Vorteil“, drückt es Feuerwehrchef Florian Nagelmeier aus. Teilweise seien diese durch „penetrantes Glotzen“ sehr negativ aufgefallen. Sie standen nicht nur den Rettungskräften im Weg und hätten sich teilweise geweigert, wegzugehen, sondern riskierten damit auch ihre eigene Gesundheit: Denn die herabfallenden Dachziegel seien eine Gefahr gewesen. „Unsere Leute tragen die Helme nicht aus Spaß.“ Zugleich hätten die Anwohner die Kräfte sehr unterstützt, betont Nicole Senger – sei es durch die Option, zur Toilette zu gehen oder durch das Bereitstellen von Getränken.

Quelle: Der Patriot – 07.04.2025